Die Kreativität des Menschen ist eine interessante Sache. Sie lässt sich nur schwerlich erzwingen, aber man kann sie entzünden. Es gibt Tage, da ist der Kopf voller kreativer Ideen, an anderen Tagen, leidet man geradezu an kreativer Verstopfung. Mit etwas Routine lassen sich auch solche Tage gut überbrücken. Es gibt doch immer noch ein paar kreative Ideen von letzter Woche, die noch nicht umgesetzt worden sind. Und das gilt natürlich für jeden Beruf, ob man denn als Fotograf durch die Büsche springt, ob man als Schauspieler auf der Bühne seine Texte aufsagt oder ob man eben als Autor die Texte in die Tastatur hämmert.
Um Texte zu schreiben genügt ein Desktop-PC oder ein Laptop und der dazu passende Schreibtisch. Das hört sich zunächst nicht nach einem besonders kreativen Umfeld an, damit die Ideen sich im Hirn entzünden. Gut, auch ein Computerarbeitsplatz lässt sich ein bisschen sinnlich gestalten. Wie wäre es mit einer Topfpflanze oder einer Blumenvase auf oder neben dem Computertisch? Wie wäre es mit etwas inspirierender Musik? Das kommt natürlich auch auf die Musikrichtung an. Musik mit viel Gesang, kann den Textfluss stören. Rapmusik ist also vielleicht tendenziell ungeeignet als Begleitung für den Texter. Am Ende fließen die Kraftausdrücke dieses Sprechgesangs noch in die Textinhalte ein. Klassische Musik kann hingegen die passende Inspiration liefern. Das muss nicht gleich eine Oper sein (auch hier gibt es bisweilen viel Sprechgesang), aber wie wäre es mit einer Sinfonie oder einem Walzer von Johann Strauß? Leicht zugängliche Harmonien bringen die schreibenden Finger und die grauen Zellen ordentlich in Schwung. Die klassische Musik des 20. Jahrhunderts setzte vermehrt auf atonale Töne und entsprechend schräge Klänge. Wer damit gut arbeiten kann, der soll es tun.
Wir wollen den Begriff „Open Office“ jetzt mal nicht im Sinne einer bekannten Software verstehen. Während ich diese Zeilen hier schreibe, sitze ich überhaupt nicht im Büro. Ich sitze im Garten. Gerade ist eine Katze aus der Nachbarschaft vorbeigelaufen. Sie war nicht sehr interessiert am Geklapper meiner Tastatur. Ich blicke mindestens acht Kilometer in die Ferne vorbei an Häusern bis zum Wald am Horizont. Ein Privileg, das ich hier im Sauerland gerne genieße. Ein bisschen spöttisch lächele ich heimlich über die Großstadtmenschen bei diesem Gedanken. Der Wind rauscht mir um die Ohren, es ist ein bisschen frisch für den fünften Juli. Doch morgen soll es wieder wärmer werden. Ein Nachteil des Lebens im Sauerland. Es ist hier immer ein bisschen zu kühl, egal in welcher Jahreszeit. Aber dieses Outdoor-Texten beflügelt durchaus meine Fantasie. Der Text ist sogar ein bisschen länger geworden als sonst. Ok, ich bin ein bisschen ins Plaudern gekommen. Aber vielleicht ist der Text auch ganz interessant zu lesen? Die Besucherzahlen werden es mir beantworten.